Ich arbeite mit Freezer-Papier-Schablonen. Freezer-Papier ist so durchsichtig, dass man Vorlagen gut durchsehen kann.
Freezer-Papier hat eine beschichtete Seite (glänzend) und eine matte, unbeschichtete Seite. Eigentlich wird auf der matten Seite aufgezeichnet. Da die Vorlage seitenverkehrt zugeschnitten werden muss, ist es manchmal notwendig, auf der beschichteten Seite aufzuzeichnen. Das geht mit einem weichen Bleistift recht gut.
Die Schablone wird nun ausgeschnitten und mit der glänzenden Seite auf dem Stoff aufgebügelt (ohne Dampf, Einstellung Baumwolle).
Die Applikation wird mit einer knappen Nahtzugabe ausgeschnitten. Bei mir ist es etwa ein halber cm. Je breiter die Nahtzugabe, desto schwerer lässt sich der Stoff in Rundungen händeln. Eine große Rolle spielt auch die Stoffdicke. Je dünner und dichter gewebt der Stoff, desto einfacher die Handhabung beim Applizieren. An den Innenrundungen muss der Stoff bis zur Schablone hin eingeschnitten werden, sonst bekommt man die Nahtzugabe nicht nach innen gelegt. Die Außenrundungen schneide ich nicht ein. Der Stoff würde sich auch außen besser umlegen, wenn man einschneidet. Aber die Gefahr, dass es ausfranst, ist mir zu groß.
Für den nächsten Schritt habe ich verschiedene Varianten gefunden: z.B. die Nahtzugabe mit Stärke einpinseln und trockenbügeln. Dadurch bleibt sie stabiler an ihrem Platz. Oder die Nahtzugabe wird (z.B. mit Prittstift) auf dem Freezer-Papier festgeklebt. Die Schablone wird nach dem Applizieren durch einen Schnitt in die Rückseite des Stoffes herausgenommen.
Ich bügle die Nahtzugabe nur um, damit ich später beim Applizieren eine Orientierung habe.
Anschließend entferne ich das Freezer-Papier. Braucht man mehrere gleiche Teile kann das Freezer-Papier mehrfach (ich habe es bis zu 8 x verwandt) aufgebügelt werden. Außerdem kann man aus einer großen eine kleinere Schablone ausschneiden und so das Papier mehrfach verwenden.
Es gibt viele Möglichkeiten, die richtige Position der Appli-Teile auf dem Stoff zu finden, z.B. die Vorlage auf ein durchsichtiges Material (Windelvlies oder Butterbrotpapier) zu zeichnen und die Appli-Teile zwischen Stoff und Vorlage legen und an der korrekten Stelle positionieren.
Ich zeichne die Vorlage mit wasserlöslichem Stift auf dem Stoff auf. Es genügt selbstverständlich, die Position der Applikationen mit ein paar Punkten zu markieren.
Die Applikation nun auf dem Stoff plazieren und mit ein paar Stecknadeln fixieren.
Jetzt kann mit dem eigentlichen Applizieren begonnen werden. Ich appliziere mit sichtbaren Saumstichen.
Ich beginne an der Stelle, an der die Applikation sehr genau positioniert sein muss. An den anderen Stellen bin ich großzügig. Mir ist es wichtig, dass sich der Stoff nicht verzieht und wenn es um ein paar Millimeter nicht mit der Vorzeichnung überein stimmt, macht es nichts aus.
Ich appliziere mit "normalem", farblich passendem Nähgarn mit einem Saumstich. Nach vielen Versuchen hat sich als meine Lieblingsnähnadel die 11er Applikationsnadel von Roxanne herauskristallisiert.
So sieht es fertig aus. Ich ziehe die Applikation durch kaltes Wasser, um die Vorzeichnung zu entfernen. Dann Trocknen und in noch feuchtem Zustand bügeln.
PS.: Tanja von den QF hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass das Trockenbügeln des nassen Teils dazu führen kann, dass man den Stift wieder sieht - also bitte vorher ausprobieren!
Noch Fragen: dann gerne eine Email an UllaSHandmade(at)gogglemail.com
Vielen Dank ,für den tollen Tipp
AntwortenLöschenliebe Grüße
Silvia